Kernsätze aus Besprechungen von Ausstellungen
„Rigo kommt eigentlich von der Karlsruher Majolika her. Es gibt von ihm schöne, vom Oberflächenreiz her glühende Lasuren, teils gegenständliche Motive, auf gebrannten Tongefäßen. Später hat Rigo sein Interesse der ungegenständlichen Malerei zugewandt ...“
(Mannheimer Morgen, 15.03.1967)
Rigos Aquarelle (können) nur als poetische, phantasievolle Impressionen, als gesammelte Schwerkraft von Träumen und Visionen ... reflektiert werden.
(Rheinpfalz, 17.04.1967)
„Was den eigenartigen Reiz dieser Bilder ausmacht und wodurch sie sich wohltuend von der grell plakatierenden Farbwirkung mancher, heute gängiger Porträts unterscheiden, ist das ausgewogene und aufeinander abgestimmte Spiel zwischen Modell und Hintergrund.“
(Mannheimer Morgen, 23.02.1968)
(Peer-Gynt-Zyklus) Seelenlandschaften unter dem Nordlicht des Unbewußten, Licht-Explosionen am Polarhimmel der Einsamkeit. Aber die Traumbilder der Dichtung vermögen durchaus hinüberzuwurzeln zu naturhafter Gegenständlichkeit. Zum zarten Baumfiligran des nordischen Frühlings mit dem ersten Gelb der Wiesen unter weißgeflecktem Himmel. Zur felsigen Einsamkeit der Fjorde.
(Rheinpfalz, 06.12.1968)
„Neu und künstlerisch höchst überraschend ... ist Rigos Wendung von der gegenständlichen und abstrakten Impression zum neosurrealen Tafelbild.“
(Mannheimer Morgen, 18.01.1971)
„Die aufs Wesentliche reduzierte formelhaft abgekürzte zeichnerische Darstellung fixiert Gebilde, die wie Chiffren einer metaphysischen Bilderwelt wirken.“
(Mannheimer Morgen, 27.06.1974)
„“Rigo“ steht als Künstler ... zwischen Surrealismus und abstrakter Kunst. Seine Bilder haben keine Titel; wie sollte man auch Träume, in denen die Dinge wuchern und aufblühen, in denen Schleier sich zu Figuren verdichten und Landschaften sich in Farbstreifen auflösen, mit klaren Begriffen erfassen?“
(Mannheimer Morgen, 11,12,1974)
„Wie auf ... spätmittelalterlichen Tafelbildern glaubt man inmitten unwirklich schöner Landschaften ... Ritterheere miteinander kämpfen zu sehen, aus der Ferne glaubt man an wirbelnde Tänzer, an Don Quichottes Kampf mit den Windmühlen, an bizarre Traumgestalten. Beim Nähertreten lösen sich diese Assoziationen in nichts auf, entgleiten ins Unfaßbare.“
Mannheimer Morgen, 07.07.1975)
„Rigo Schmitt gehört zu den Außenseitern, denen sich kein Stiletikett aufkleben läßt. Er hat einen völlig individuellen und ... von Anfang an ausgeprägten Malduktus, ob er sich nun der gegenständlichen oder der ungegenständlichen Formen, der lockeren oder der peniblen Methode bedient.
(Mannheimer Morgen, 04.12.1975)
„... die Fähigkeit des Malers, nicht nur die äußere Erscheinung porträtgetreu zu treffen, sondern hineinzuleuchten in die existentiellen Gründe und die individuelle Atmosphäre der dargestellten Person.“
(Mannheimer Morgen, 02.11.1976)
„Von Art Informel oder dem Tachismus unterscheidet er sich dadurch, daß er bei seinen ... Aquarellen die maltechnischen Möglichkeiten ins Kalkül zieht, kaum etwas dem Zufall überläßt.“
(Mannheimer Morgen, 06.10.1987)
„Für Rigo scheint es nur eine einzige Leidenschaft, einen einzigen großen Begriff von Schönheit gegeben zu haben – die Farben.“
„... die großformatigen Aquarellblätter mit den delikaten Grauschleiern ... begleitet von kurzem Aufleuchten gelber, grüner, blauer und rosafarbener Reflexe ... als zögen Träume vorüber ...“
„Das Festhalten unhaltbarer, flüchtiger Erscheinungen warin den siebziger Jahren Rigos großes, brillant durchgespieltes Thema bei den „abstrakten“ Resopalgemälden.“
„Die Landschaft freilich wußte Rigo sehr wohl auch realistisch zu erfassen. Auf den beiden BASF-Bildern ist das ganze Gewebe aus Fabrikanlage und atmosphärischer Umgebung in expressive, vibrierende Farben aufgelöst.“
„Eine kritische, von politischem Bewußtsein geprägte Perspektive war Rigo völlig fremd ...“
(Mannheimer Morgen, 18.02.1989)
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